Lackieren oder Pulverbeschichten?

1Bei meinen früheren Maschinen, alle Vorkrieg und bezüglich Oberfläche der Stahlteile schon sehr hergenommen, bin ich den konventionellen Weg über die Lackierung gegangen.

Sehr aufwendiges Grundieren, Kitten und Schleifen und zu letzt Lackieren.
Bei der GS habe ich die neue Art der Pulverbeschichtung gewählt. Folgendes kann ich darüber berichten:
• Sehr einfache Technologie und Anwendung
• Es kann jede RAL-Farbe – matt oder glänzend – beschichtet werden
• Es gibt es auch hochtemperaturfeste Pulverbeschichtung bis 400°C
• Sehr unempfindlich gegen Verletzungen bei Montage
• Es springt bei den Schrauben im Gegensatz zu dem grundierten und gekitteten Lackverfahren fast nicht ab
• Als Vorarbeit der Teile genügt sandstrahlen
• Gewinde-Teile werden mit Gummistöpseln und –Hülsen abgedeckt, wobei ich diese Arbeit immer selber gemacht habe. Da gibt es dann keine Irrtümer
• Fürs Abkleben – z.B. beim verchromten Tank – gibt es ein hitzebeständiges Klebeband. Schwierig ist da nur, dass es absolut unelastisch ist und bei den gewölbten Tankflächen nur mit kleinen Einschnitten mit den Stanley-Messer geht
• Neue Blechteile haben natürlich schon nach dem ersten Beschichten eine wesentlich bessere Oberflächenqualität als die alten, angerosteten Teile
• Oberflächen-Qualität ist nicht so glänzend wie beim Lack – kann aber durch leichtes Anschleifen und dann Klarlack auf den gleichen Glanzgrad wie Lack gebracht werden

• Man kann die Pulverbeschichtung nach dem ersten Auftrag schleifen (Körnung bis 240, mehr ist für die nächste Beschichtung nicht nötig) und eine weiter Schicht drauf geben und dann noch einmal
• Es gibt einen hitzebeständigen Spachtelkitt, mit dem man größere Oberflächenfehler ausbessern kann
• Blechteile könne ohne Beschädigung der Beschichtung bei der Montage doch relativ gut nachgerichtet oder gebogen werden
• Bezahlt habe ich für die ganze Maschine € 350,- bis € 400,- wobei ich einige Teile geschliffen habe und diese ein zweits Mal beschichtet worden sind
• Sehr große Termintreue – für einen bestimmten Tag mit einer Woche Vorlauf anmelden und nach ca. 6 Stunden hat man die fertigen Teile komplett trocken ohne Nachtrocknungszeit
• Pulverbeschichtung bekommt man mit Sandstrahlen nicht herunter – der Verarbeiter hat ein Bad, wo man das Pulver wieder weg bekommt.

• Für das Linieren geht der Kunstharzlack von Frau Skringer nicht – habe einen Air-Brush-Künstler bei Linz gefunden, der einen amerikanischen Lack hat, der sogar auf Chrom und Glas hält. Der hat mir die Linien nach meinen Angaben gezogen – hat noch nicht so viel Übung wie die Frau Skringer.

Fotos sagen fast nichts aus. Meine Empfehlung für Skeptiker und Perfektionisten wäre alle nicht flächigen Teile wie Rahmen, Kleinteile usw. Pulverbeschichtung und die flächigen Teile wie Kotbleche, Tank usw. mit Klarlack nach zu behandeln oder diese zu lackieren.
Mein Ziel war, nicht eine Maschine fürs Museum zu restaurieren sondern für den fast täglichen Gebrauch zu richten.
Ich stelle Diesen Bericht zur Diskussion.
Jochen